Die Familie von Ribbeck ist seit dem 13. Jahrhundert in Brandenburg nachweisbar. Im Jahre 1572 teilte sich die Familie in die osthavelländische ältere Linie mit ihrem Stammsitz von 1572 bis 1788 in Groß Glienicke und in die westhavelländische jüngere Linie in Ribbeck.
Während die westhavelländischen Ribbecks besonders durch das Fontanesche Birnengedicht allseits bekannt sind, ist über die Groß Glienicker Ribbecks über den engeren Raum hinaus weniger bekannt, obwohl sie in ihrer Zeit die historisch bedeutendere Linie war. Sie waren in mehreren Generationen Heerführer beim Kurfürsten, Hofmarschall, Oberhauptmann von Spandau, Mitglied des Geheimen Rates des Großen Kurfürsten, Domherr in Brandenburg.
Von den von Ribbeckschen Rittergutsbauten ist im Gutspark so gut wie nichts übriggeblieben außer Landkarten, auf denen ein bemerkenswerter Barockgarten zu erkennen ist.
Umso beeindruckender ist der von Hans Georg III, Landrat des Havelländischen Kreises und Dechant beim Bischof von Brandenburg, um 1680 vorgenommene und bis heute erhaltene Umbau der Dorfkirche. Aus der gotischen Hallenkirche wurde ein barockes Glanzstück.
Der Umbau ist an der Außenfassade deutlich ablesbar. Die Innenausstattung ist komplett erhalten und in den letzten Jahrzehnten aufwendig restauriert worden, so dass sie heute im alten farbenprächtigen Glanz erstrahlt.
Hans Georg III und weitere Familienmitglieder sind in der Gruft beigesetzt.
Fontane beschreibt in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg bei einem Besuch der Groß Glienicker Kirche das die Südseite dominierende Epitaph von Hans Georg III mit der in der Gruft liegenden Mumie und hat für die Groß Glienicker auch ein Gedicht hinterlassen:
In dunkler Gruft
Das Gebein;
In Licht und Luft
Der aufgerichtete Marmelstein.
Was ungemessen
Vielleicht gestrebt,
Es ist vergessen –
Nur das Bild noch lebt.
Die Wanderung findet am Sonntag, den 31. August 2025 statt und beginnt um 15 Uhr in Kladow am Spandauer Tor, Ritterfelddamm Ecke Gutsstraße. Die Lage des Ribbeckschen Schlosses, des Wirtschaftshofes und des Barockgartens wird anhand von Kartenmaterial erörtert. Anschließend geht es zur Groß Glienicker Dorfkirche, die im wahrsten Sinne des Wortes eine Ribbeck-Kirche ist.
Die Wanderung dauert etwa 1 ½ Stunden.
Dieter Dargies
033201 43622
Veranstalter: Kladower Forum oder Externer Veranstalter