2003 – Der Ortsteil Kladow ist größer geworden

Die Bezirksverordnetenversammlung von Spandau fasste in seiner Sitzung vom 20.03.2003 einen entsprechenden Beschluss zur Reform der Ortsteilgrenzreform.

Das Bezirksamt hat in der Sitzung am 15.04.2003 diesem Beschluss zugestimmt und damit u. a. auch die endgültige Veränderung der Gemeindegrenzen zwischen Gatow und Kladow offiziell verbindlich festgelegt. Insgesamt vergrößert sich das Gebiet des Ortsteils Kladow um rund 145 Hektar.

Wie sehen diese Neuerungen aus? Das gesamte Gelände des ehemaligen Flugplatzes Gatow wird Kladow zugeordnet. Dazu gehören auch der inzwischen bebaute Teil des Flugplatzes, der Golfplatz und das Kasernengelände. Neue grüne Ortsteilschilder sollen den neuen Gegebenheiten Rechnung tragen.

Die „Umwidmung“ erfolgte in erster Linie aufgrund der Tatsache, dass die neuen Bewohner der Gebäude auf dem ehemaligen Flugplatzgelände sich auch räumlich eher zu Kladow zugehörig fühlen als zu Gatow.

Nun wird das Kuriosum amtlich, dass wir nicht nur einen „Campingplatz Berlin-Gatow“, sondern auch eine „Landstadt Gatow“, ein „Luftwaffenmuseum Berlin-Gatow“ und einen „Golfclub Gatow“ haben, deren Gelände sich auf Kladower Ortsteilgebiet befinden.
Wenn es denn überhaupt von Bedeutung ist, kann außerdem festgestellt werden, dass sich damit die Kladower Gemeindegrenzen etwa dort befinden, wo sie Jahrhunderte bis zum Bau des Flugplatzes Mitte der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts verlaufen sind.

Mit einer nicht ganz unwesentlichen Ausnahme: Die Landstadt Gatow befindet sich auf einem Gelände, dass bis zur Anlage des Flugplatzes zum Rittergut Groß Glienicke gehörte. Nach dem Ende der DDR ist es nicht wieder an das Dorf Groß Glienicke zurückgegeben worden.
Die Geschehnisse um die Neuschneidung der Ortsteilgrenzen zeigen, dass es wichtig ist zu wissen, wie die Gemeinde Kladow in Bezug auf ihre Grenzen sich im Laufe der Zeit entwickelt hat. Nur auf diesem Hintergrund werden die „merkwürdigen“ Namensgebungen verständlich.

Rainer Nitsch
Werkstatt Geschichte