2016 Jahresrückblick der Kunstfreunde

2016 war wieder ein ereignisreiches Jahr für die Kunstfreunde. Wir haben Vieles gesehen und erfahren und haben uns besonders gefreut über neue Mitglieder in die Gruppe.

Über unsere Besuche im Februar und März im Bröhan Museum und im Reichstag habe ich schon in „Treffpunkte Sommer 2016 Seite 51-53“ berichtet.

Im Frühjahr haben wir zwei Künstler in der näheren Umgebung besucht. Die Bildhauerin Regina Goergen aus Gross Glienicke hat uns eingeladen, ihre Plastiken, meist aus Beton oder aus Holz, zu besichtigen und ihre Arbeitsweise zu erklären und zu zeigen. Viele ihrer Werke sind auf einem Kunstpfad im Wald neben Regina Goergen’s Atelier ausgestellt. Ihre großen menschlichen und tierischen Figuren stehen, hängen oder klettern in den Bäumen und überraschen die Besucher auf Schritt und Tritt. Sehr ansprechend sind außerdem die verschiedenen Köpfe, die Regina Goergen aus Kopfweidenstämmen geschnitzt hat. Viele Leser werden diese Arbeiten aus der Kaleidoskop- Ausstellung kennen.

“Rot steht mir gut” R. Goergen Foto Wolfgang Werner

Der Bildhauer Drago Maltaric hat sein Atelier und seine Ausstellungsräume mitten in Kladow in der Remise hinter der Stadtteilbibliothek. Drago Maltaric arbeitet mit zahlreichen verschiedenen Techniken, um seine Figuren herzustellen. In seiner Werkstatt und im Garten sind viele Exemplare aus Holz, Metall, Keramik oder Stein zu sehen. Katzen, Vögel, Schlangen und auch Menschen finden unter anderen ihren Platz in der Sammlung. Das Atelier und der Skulpturgarten von Drago Maltaric sind donnerstags von 14 – 18.00 Uhr geöffnet.

“Gesicht” D. Maltaric Foto Drago Maltaric

Es war ein Vergnügen, diese zwei charmanten Künstler zu besuchen, die in verschiedener Weise einen ironischen und humorvollen Blick auf die Tierwelt und auf ihre Mitmenschen werfen und so in ihre Werke einbringen.

In der zweiten Jahreshälfte hatten wir ein abwechslungsreiches Programm. Ende Juli waren wir im Kunsthaus Dahlem, das neben dem besser bekannten Brücke Museum liegt. Der aus mehreren Atelierräumen bestehende Bau wurde 1939 bis 1942 nach Entwürfen des Architekten Hans Freese, Professor an der Technischen Hochschule Dresden, für den Bildhauer Arno Breker in Berlin Dahlem errichtet. Breker gehörte neben Josef Thorak zu den meistbeschäftigten Bildhauern des Dritten Reiches und lieferte seit 1937 Bauplastiken für die Monumentalbauten Albert Speers. Seit dem Ende des Krieges hat das Haus eine wechselvolle Geschichte durchlebt, bis schließlich im Sommer 2015 das Kunsthaus Dahlem als Ausstellungshaus für die Kunst der deutschen Nachkriegsmoderne in Ost- und Westdeutschland eröffnet wurde.

Wir haben die Ausstellung „Künstlerische Positionen der Berliner Nachkriegsmoderne 1945-1955“ in dem geschichtsträchtigen Haus angeschaut. Die Ausstellung zeigt ausgewählte Werke der ost – und westdeutschen Nachkriegsmoderne, u.a. von Ruthild Hahne, Karl Hartung, Bernhard Heiliger, Jeanne Mammen, Louise Stomps und Hans Uhlmann. Wir hatten eine ausführliche und äußerst interessante Führung von der Künstlerischen Leiterin und Geschäftsführerin des Hauses, Dr. Dorothea Schöne. Frau Dr. Schöne hat mir ausdrücklich gesagt, dass es auch für sie eine Freude ist, wenn sie eine so interessierte Gruppe wie die Kunstfreunde zu Besuch hat.

Das Filmmuseum in Potsdam war unser Ziel im August. Das Museum zeigt in sehr spannender Weise die Geschichte der Filmindustrie in Potsdam und gibt ausführliche Einblicke in die Herstellung eines Spielfilms. Wir haben erst einmal im Rahmen einer Führung nur einen Überblick bekommen. Man braucht Zeit, um die vielen Etappen durchzuarbeiten und man muss noch einmal hinfahren, um alles genauer anzuschauen.

Unser letzter Ausflug des Jahres führte uns in die Alte Münze in Berlin Mitte, wo, etwas versteckt, die Ausstellung „Hieronymus Bosch, Visions Alive“ zu sehen war. Wir wussten gar nicht recht, was uns erwartet und waren dann ganz beeindruckt. Auf riesigen Leinwänden haben die Ausstellungsmacher die verschiedenen Schreckens- und Fabelgestalten des Malers Hieronymus Bosch zum Leben erweckt. Die Figuren haben sich in einer Art Trickfilm bewegt, begleitet von elektronischer Musik. In dem halbdunklen Raum haben die Betrachter gesessen oder gelegen und sich in diese Traum- oder Albtraum-Welt transportieren lassen. Es war ziemlich fesselnd. Angeschlossen war ein Raum mit vieler Information zum Leben und Werk des Künstlers und auch viel Zeitgeschichte aus dieser ereignisreichen Epoche. (1450 – 1516)

Aus der H. Bosch Ausstellung Foto Joachim Witzke

Ich schmiede schon Pläne für unser Programm im Jahr 2017. Im Januar besuchen wir die Ausstellung im Museum für Kommunikation über den Goldenen Schnitt. Im Februar zeigt uns ein Kladower Künstler seine Arbeiten und im März plane ich einen Besuch in das neue Museum Barbarini in Potsdam. Wie immer, freue ich mich, wenn sich neue Mitglieder unserer Gruppe anschließen.

Helen Werner